Eine kurze Geschichte der Stadtgemeinde Amstetten!
Amstetten verdankt seine Entwicklung der verkehrsgünstigen Lage an zentralen Straßen- und Flussläufen. Bereits in prähistorischer Zeit war das Gebiet besiedelt, was durch archäologische Funde belegt ist. Unter römischer Herrschaft, insbesondere nach der Schaffung der Provinz Noricum im Jahr 15 v. Chr., wurde die Region zum römischen Grenzgebiet. Die Limes-Hauptstraße, eine bedeutende Ost-West-Verbindung, verlief durch Amstetten, wo im heutigen Stadtteil Mauer ein Kastell existierte. Ein bedeutender Hortfund aus dem Jahr 1937, der Votivgaben des Jupiter-Dolichenus-Kults beinhaltete, zeugt von der römischen Präsenz.
Im Mittelalter, nach der Zurückdrängung der Awaren im späten 8. Jahrhundert, wurde das südwestliche Niederösterreich Teil des fränkischen Reichs. Die fränkischen Könige verliehen Land an die Bistümer Passau, Freising und Salzburg, was den Siedlungsaufbau förderte. Das Bistum Passau gründete im 11. Jahrhundert die Pfarre St. Stephan und verlieh das wichtige Marktrecht. Ulmerfeld, heute ein Teil Amstettens, entwickelte sich im Hochmittelalter zu einem regionalen Zentrum.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte Amstetten eine rasante Bevölkerungszunahme, die durch den Ausbau zu einem administrativen Zentrum und den Anschluss an die neuen Bahnverbindungen, wie der Kaiserin-Elisabeth-Westbahn (1858) und der Kronprinz-Rudolf-Bahn (1872), begünstigt wurde. 1897 wurde Amstetten zur Stadt erhoben, was die Bedeutung als regionales Zentrum unterstrich.
Während des Nationalsozialismus kam es zu Verfolgungen politischer Gegner sowie zur Entrechtung und Deportation von Jüdinnen und Juden. Im Zweiten Weltkrieg war Amstetten Ziel von Bombenangriffen und beherbergte ein Außenlager des KZ Mauthausen.
Nach 1945 lag Amstetten in der sowjetischen Besatzungszone. Der Wiederaufbau der kriegsbedingten Zerstörungen war bis 1960 abgeschlossen. Ab den 1960er Jahren setzte ein neuerlicher Investitionsschub ein, der durch die Schaffung der Großgemeinde Amstetten 1972, die neben Amstetten auch Mauer-Greinsfurth, Ulmerfeld-Hausmening-Neufurth und Preinsbach umfasste, weiter verstärkt wurde. Damit wurde die Bedeutung Amstettens als administratives, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des südwestlichen Niederösterreichs mit aktuell etwa 24.000 Einwohnerinnen und Einwohnern unterstrichen.
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